KHVO Holzvermarktung Eifel

Holzmarktlage

Steigende Nachfrage für Rundholz

Die Nachfrage nach Nadelstammholz hat seit dem dritten Quartal 2024 stetig zugenommen.

Laut Berichten aus der Wirtschaft lichten sich die Lagerbestände der Sägewerke auf Grund des geringen Nachschubs. Darüber hinaus, stellen wir in der Praxis fest, dass im Wald lagerndes Holz der Sägewerke kaum noch vorhanden ist. Das bereitgestellte Holz wird aktuell zügig abgefahren. Diese Erfahrungen decken sich mit den Ergebnissen der jüngsten IFO-Umfrage. Hier klagten über die Hälfte der befragten Nadelholzsäger über Materialknappheit.

Auf der anderen Seite gibt es aber auch von den Sägern kritische Stimmen, die angesichts des nach wie vor eher schleppenden Schnittholzabsatzes bezweifeln, dass sie in der Lage sind weitere Preissteigerungen umzusetzen.

Erste Sägewerke mussten dieses Jahr auf Grund geringer Holzmengen und aktuell schlechter Absatzstrukturen bereits Insolvenz anmelden. So auch der Branchengigant „Ziegler Group“. Mit einem Einschnittsvolumen von 2,2 Mio. Festmetern und einem Firmenverbund von über 40 Unternehmen ist das aus Bayern stammende Unternehmen das größte Sägewerk in Europa. Die Insolvenz hinterlässt deshalb Spuren und Unsicherheiten am gesamten Holzmarkt.

Für die heimische Bauwirtschaft gehen die Experten kaum von einer Steigerung im nächsten Jahr aus.

Global betrachtet scheinen dagegen die Zeichen für den Holzmarkt auf Aufschwung zu stehen. Durch weltweite Wohnungsknappheit und Sägewerksschließungen in den letzten Jahren wird Holz wieder stärker auf dem Weltmarkt nachgefragt. Inwieweit sich diese Entwicklungen im kommenden Jahr auf den deutschen Holzmarkt auswirken werden, bleibt abzuwarten.

Beim Nadelindustrieholz liegt der Nachfrageschwerpunkt aktuell vor allem auf dem Fichtenindustrieholz. Das führte dazu, dass im vergangenen Jahr bei relativ konstanten Preisen eine deutliche Nachfragesteigerung erkennbar war. Hier gehen wir auch von Preissteigerungen im nächsten Jahr aus.

Auf dem Laubindustrieholzmarkt zeigt sich im Gegensatz zu den letzten Jahren wieder deutlich mehr Nachfrage. So konnte die KHVO in diesem Jahr zwei Neukunden gewinnen, welche bei einem schwachen Brennholzmarkt größere Mengen an Laubindustrieholz aufnehmen können.

Die Laubstammholzmärkte sind aktuell sehr aufnahmefähig. Allerdings wird sich, wie in den letzten Jahren auch, wieder nur das früh in der Saison (bis Weihnachten) bereitgestellte Buchenstammholz zu den besten Konditionen vermarkten lassen. Je später die Buche im Saisonverlauf auf den Markt kommt, desto schwerer wird sie zu vermarkten sein.

Eichenstammholz ist nach wie vor beliebt, jedoch treten hier (zeitverzögert zur Fichte) aktuell vermehrt Schäden durch Eichenprachtkäfer und Eichenholzkäferarten auf. Teilweise dringen die Käfer weit bis ins Kernholz vor. Dies führt zu neuen Herausforderungen bei der Verarbeitung und dem Absatz des Eichenholzes, da es für solches Holz aktuell noch keinen Holzmarkt gibt. Sägewerke versuchen momentan dieses Holz probeweise am Markt anzubieten. Ebenso finden bei den Schnittholzkunden Versuche statt, dieses Holz weiterzuverarbeiten. Da angenommen wird, dass sich diese Kalamität in der Eiche noch einige Jahre ziehen wird, ist davon auszugehen, dass sich auch für dieses Holz ein Markt entwickeln wird.

Fazit: Aktuell ist trotz konjunktureller Unsicherheiten sämtliches Holz zu guten Konditionen vermarktbar. Wenn auch der deutsche Markt im nächsten Jahr die erwartete Rezession noch nicht überwunden haben wird, so ist die Stimmung am Weltmarkt doch positiv zu bewerten. Holz bleibt als CO2 neutraler nachhaltiger Rohstoff weiter nachgefragt.

Quelle:  HMI, ifo, Trading Economics