Im Vergleich zum ersten Halbjahr 2023 ist die Nachfrage am Nadelrundholzmarkt in der zweiten Jahreshälfte zurückgegangen.
Da die Säge- und Holzwerkstoffindustrie von der allgemein schwachen Konjunktur betroffen ist, haben einige Betriebe ihre Produktion über die Sommermonate zurückgefahren. Dies hat eine verzögerte Holzabnahme zur Folge und damit einhergehend liegt das Holz länger bis es in die Säge- und Holzwerkstoffindustrie abfließt. Die allgemeinen Holzabnahmemengen sind jedoch innerhalb der Vertragslaufzeiten stabil geblieben.
Angesichts der aktuell anfallenden Käferholzmengen, gerade im Bereich Hunsrück, hat Landesforsten RLP den Fichtenfrischholzeinschlag zurzeit gestoppt. Deshalb wurden keine Preise für Fichtenfrischholz in den aktuellen Verträgen geschlossen.
Die Nachfrage nach Fichtenexporthölzer in Nicht-EU-Länder steigt in den letzten Wochen wieder. Die Exportpreise erreichen aktuell langsam wieder das Niveau der Käfermischpreise.
Die Borkenkäfersituation ist trotz des vergangenen regnerischen Wetters weiterhin angespannt, denn die sehr trockene und extrem warme Phase im Juni/Juli hat die Widerstandsfähigkeit der Fichten geschwächt. Bei einem erwarteten Schwärmflug in den nächsten Wochen ist daher mit einem Befall der Fichte zu rechnen. Positiv ist hingegen, dass durch das lange feuchte kalte Frühjahr, sowie den verregneten August, eine dritte Borkenkäfergeneration in diesem Jahr voraussichtlich ausgeschlossen werden kann.
Für Kiefernrundholz ist erst im vierten Quartal mit Verträgen zu rechnen. Die Kunden haben jedoch schon Kaufinteresse signalisiert.
Douglasie und Lärche können derzeit jedoch nur punktuell auf Nachfrage abgesetzt werden. Aktuell wird nur Schadholz vermarktet da Frischholz derzeit durch die Forstverwaltung nicht eingeschlagen wird.
Die Nachfrage nach Nadelindustrieholz ist derzeit wieder am Steigen. Hierbei ist jedoch zu unterscheiden zwischen Energieholz, welches gerade in der Eifel für die Pellet-Hackschnitzel Herstellung verwendet wird, und dem klassischen Industrieholz zur Spanplattenherstellung.
Industrieholz zur Spanplattenherstellung wird auf Grund der schwachen Konjunktur kaum nachgefragt, läuft aber innerhalb der geschlossenen Verträge ab. Die Nachfrage nach Nadelenergieholz ist seit dem ersten Halbjahr wieder stark gestiegen.
Laubholzverträge können erst mit der Mengenmeldung der Forstämter zum vierten Quartal verhandelt werden. Auch hier werden durch anfallende Schadholzmengen gerade in der Buche Preisrückgänge erwartet. Es zeichnet sich ab, dass die Buche welche im vierten Quartal anfällt, zu guten Konditionen, auf einen aufnahmefähigen Markt trifft. Für später anfallende Buche im ersten Halbjahr 2024 werden Absatzschwierigkeiten erwartet, zu entsprechend schlechteren Konditionen.
Auch bei der Eiche werden sinkende Preise erwartet. Hier wird der Markt in diesem Jahr durch die Schadholzmengen aus Kroatien und Slowenien beeinflusst werden. Andererseits stoßen diese Mengen auf ein reduziertes Angebot auf dem heimischen Markt, so dass nur moderate Preisschwankungen zu erwarten sind.
Das Angebot und die Nachfrage für Brennholz wird sich wohl in diesem Winter stabilisieren. Nach einer sehr hohen Nachfrage im letzten Winter und einem sehr geringen Angebot für gewerbliche Kunden, wurden im Angebotsverfahren Bestpreise erzielt.