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Bundeswaldinventur 4 in Rheinland-Pfalz

Am 07.10.2024 wurde der Bericht zur 4. Bundeswaldinventur (BWI 4) vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft publiziert.

Die BWI 4 ist eine umfassende, wissenschaftlich fundierte Erhebung, die alle 10 Jahre die Bestände, die Struktur und die Nutzung des Waldes in Deutschland dokumentiert [1]. Sie liefert detaillierte Daten zu Waldbeständen, Baumarten, Altersklassen, Holzvorräten und weiteren ökologischen sowie ökonomischen Aspekten der Wälder. Die Ergebnisse bieten wertvolle Grundlagen für die Forstwirtschaft, die naturschutzfachliche Planung und für die Umweltpolitik.

Die Ergebnisse zeigen, dass Rheinland-Pfalz (RLP) das waldreichste Bundesland Deutschlands ist mit einem Waldanteil von 43% (ca. 854 tsd Hektar) [2]. Darüber hinaus hat RLP deutschlandweit mit knapp der Hälfte der Fläche den höchsten Anteil an Körperschaftswald.

Rund 85% der Wälder in RLP sind Mischwälder, in denen mindestens zwei Baumarten vorkommen. Gemischte und vielschichtige Wälder erhöhen die Widerstandsfähigkeit der Wälder, sichern das Waldinnenklima und unterstützen so auch den Aufwuchs neuer Waldgenerationen. Somit zeigt die BWI 4 auch, dass unsere heimischen Wälder in RLP zu einer erheblichen Biodiversität beitragen und zahlreichen Tier- und Pflanzenarten einen Lebensraum bieten (Abbildung 1).

Trotz erheblicher Flächenverluste der Fichte (von denen die Region Eifel erfreulicherweise bisher verschont geblieben ist), bleibt die Fichte (14,9%) hinter der Buche (23,4%) und der Eiche (21,5%), die dritthäufigste Baumart in RLP.

Der gesamte Holzvorrat in RLP liegt bei etwa 253 Mio. Festmetern. In den letzten 10 Jahren hat sich der Holzvorrat lebender Bäume, trotz dem Flächenverlust in der Fichte, damit um insgesamt 3,56 Mio. Festmeter erhöht (1,4%).

Die Holznutzung liegt deutlich unter dem derzeitigen Zuwachs. Lediglich bei der Fichte hat die Nutzung den Zuwachs in den letzten 10 Jahren deutlich überstiegen. Die BWI 4 zeigt darüber hinaus, dass knapp über ein Drittel aller Holzentnahmen zwischen 2012 und 2022 kalamitätsbedingte Zwangsnutzungen waren. Hierbei gefährden vor allen Dingen Trockenheit, Stürme und Schädlingsbefall unsere Wälder über alle Baumarten hinweg.

Im Wald in RLP sind derzeit 91,2 Mio. Tonnen Kohlenstoff in lebenden und toten Bäumen gespeichert. Somit hat sich die gesamtheitliche Kohlenstoffmenge im Wald, trotz der erheblichen Verluste bei den Fichten, um insgesamt 4,67 Mio. Tonnen erhöht. Dadurch war der Wald in RLP in der Gesamtbilanz der letzten Jahre im Gegensatz zum bundesweiten Trend eine Kohlenstoffsenke mit einer Speicherleistung von 1,7 Mio. Tonnen CO2 pro Jahr [3].

Quellen
Abbildung 1: Landesforsten Rheinland-Pfalz, Bundeswaldinventur 4; Landesforst.RLP.de/Jonathan Fieber
1: Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, Ergebnisse der vierten Bundeswaldinventur; https://www.bmel.de/DE/themen/wald/wald-in-deutschland/bundeswaldinventur.html)
2: Landesforsten Rheinland-Pfalz, Bundeswaldinventur 4; https://www.wald.rlp.de/wald/beeindruckende-zahlen/bundeswaldinventur
3: Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, Pressemitteilungen Nr. 108/2024 08. Okt: 2024; Bundeswaldinventur: Deutscher Wald durch Klimakrise erheblich geschädigt.