KHVO Holzvermarktung Eifel

„Lagezentrum Borkenkäfer“ für Hunsrück und Eifel gegründet

Die Klimakrise frisst sich durch den Wald in Rheinland-Pfalz und erreicht nach und nach auch die höheren Lagen und kühleren Regionen.
Landesforsten Rheinland-Pfalz hat nun ein „Lagezentrum Borkenkäfer“ für die Eifel eingerichtet. Das Ziel: Große Kahlflächen vermeiden und Zeit schaffen für die Waldentwicklung hin zu klimaresilienteren Mischbaumbeständen. Waldbesitzer in der Eifel können durch einen wachsamen Blick auf ihre Bestände entscheidend zur Eindämmung von Kalamitäten beitragen.

Im „Lagezentrum Borkenkäfer“ arbeiten Experten aus Waldschutz, Technik und Vertrieb mit den Forstämtern der betroffenen Regionen zusammen. Hier fließen alle Informationen über die Befallsentwicklung und den Aufarbeitungsstand zusammen. Basierend darauf können schnell Entscheidungen getroffen und das Vorgehen an die Lage angepasst werden.

Die Überlegungen der Forstfachleute basieren auf drei möglichen Szenarien des Käferbefalls. Das Ausmaß des Schadens ist dabei abhängig von nicht unmittelbar beeinflussbaren Faktoren wie Temperaturen und Niederschlag sowie kontrollierbaren Faktoren wie dem Monitoring und der Steuerung der Aufarbeitungsmaßnahmen. Im besten Szenario nimmt die Käferholzmenge im Vergleich zum Vorjahr ab, im schlechtesten Szenario kommt es zum großflächigen Absterben von Fichtenwäldern. „Für alle Fälle müssen wir vorbereitet sein“, sagt Jan Rommelfanger, der die Entwicklung der Strategie im Lagezentrum koordiniert.

Walderhalt ist oberstes Ziel

Die sofortige Noternte, Aufarbeitung und der Abtransport befallener Bäume aus dem Wald sind notwendig, um eine weitere Ausbreitung und das überproportionale Wachstum der Käferpopulationen von Generation zu Generation im Laufe des Jahres zu verhindern. Große Kahlflächen sollen verhindert werden.

Damit das gelingt werden schon jetzt zusätzliche Kräfte gesucht, so dass befallene Bäume rechtzeitig erkannt und aufgearbeitet werden können. Dabei müssen die Forstleute schnell sein, bevor die neue Käfergeneration aus den befallenen Bäumen ausfliegen kann. „Je nach Witterung haben wir nur sechs bis acht Wochen Zeit, bevor sich aus den abgelegten Eiern neue Käfer entwickelt haben“, gibt Peter Wind, Leiter des Lagezentrums, zu Bedenken.

Jeder Waldbesitzer kann einen Beitrag leisten. Sobald eine Tageslänge von 14 Stunden überschritten ist, schwärmen Buchdrucker bei Temperaturen ab 16,5 °C und trockener Witterung aus ihren Winterquartieren. Der Schwärmflug ist damit stark von der Höhenlage, der Exposition und der Bestandssituation abhängig. Er beginnt ab Anfang April. Wir alle sind als Waldbesitzer gefordert, unsere Waldflächen regelmäßig zu kontrollieren um Befall frühzeitig zu erkennen. Jeder Waldbesitzer trägt die Verantwortung, befallene Bäume schnellstmöglich aus seinem Wald zu bringen. Bei Fragen können Waldbesitzer eine E-Mail an das Lagezentrum schicken (lagezentrum.borkenkaefer@wald-rlp.de).

Quelle: Presseinformation Landesforsten Rheinland-Pfalz